Standards der Menschenrechtsbildung für die Achtung der Menschenrechte in Schulen

27. April 2006

Berlin, 27. April 2006. – Das Forum Menschenrechte hat heute „Standards zur Menschenrechtsbildung in Schulen“ vorgestellt. Die Bildungsstandards sind ein Beitrag deutscher Nicht-Regierungsorganisationen zum Weltprogramm der Vereinten Nationen für Menschenrechtsbildung. Den Menschenrechten kommt bei der Reform des deutschen Schulwesens eine entscheidende Bedeutung zu.

Wie kein zweites Thema steht derzeit die Schulpolitik im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Der „Pisa-Schock“ nach den internationalen OECD-Vergleichsstudien, die Vorkommnisse an der Berliner Rütli-Schule oder der kürzliche Besuch des Sonderberichterstatters der Vereinten Nationen zum Recht auf Bildung geben Anlass, die Situation an Deutschlands Schulen neu zu bewerten. Den Menschenrechten kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu.

Das Forum Menschenrechte ist davon überzeugt, dass die Menschenrechte der gemeinsame Bezugsrahmen für Unterricht und Schulumfeld werden müssen – und für die Bildungspolitik insgesamt, für die nun die Bundesländer verantwortlich sind. Die internationalen Verpflichtungen zur Förderung der Menschenrechte an Schulen geben den Bundesländern konkrete Vorgaben für ihre Schulpolitik an die Hand. Konkret kommt dies im laufenden Weltprogramm der Vereinten Nationen für Menschenrechtsbildung (2005-2007) zum Ausdruck.

Die Standards der Menschenrechtsbildung definieren präzise, verständlich und fokussiert im Sinne des Weltprogramms der Vereinten Nationen fächerübergreifend zu erwerbende Kompetenzen. So sollen die Schülerinnen und Schüler nicht allein Kenntnisse über Einzelaspekte der Menschenrechte gelernt haben, als vielmehr den Sinngehalt und die innere Logik von Menschenrechten. Dies soll dazu führen, dass die Schülerinnen und Schüler sich auch tatsächlich menschenrechtsorientiert verhalten.

Die Standards wurden von einer Arbeitsgruppe des Forum Menschenrechte erarbeitet und werden den Kultusministerien der Länder zur Verfügung gestellt. Ein Belegexemplar senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

Weitere Informationen:
Nationaler Geistiger Rat der Bahá’í in Deutschland, Peter Amsler, Tel.: 0179 676 55 71
Deutsche UNESCO-Kommission, Dr. Lutz Möller, Tel.: 0177 202 73 81
Missio München, Dieter Zabel, Tel.: 089 515 22 16
Aktion Christen gegen die Folter, August Rößner, Tel.: 02591 75 33

Das FORUM MENSCHENRECHTE ist ein Netzwerk von 45 deutschen Nichtregierungsorganisationen, die sich für einen verbesserten, umfassenden Menschenrechtschutz einsetzen – weltweit, in bestimmten Weltregionen, Ländern und in der Bundesrepublik Deutschland.

Pressemitteilung als PDF

Kategorisiert in: